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Working Late I Helene Holmström


Werbung I Rezensionsexemplar

 

Seit einiger Zeit bin ich im absoluten SUITS-Fieber - an der Anwaltsserie liebe ich besonders die Intrigen, die Office-Beziehungen, das explosive Knistern zwischen den Charakteren und den Drang, immer mitfiebern zu müssen. Deshalb musste ich, als ich "Working Late" im Rezensionsangebot gesehen habe, sofort eine Anfrage schreiben, was könnte besser, dramatischer und hinterlistiger werden als ein New-Adult-Buch in einer Anwaltskanzlei? Im Folgenden könnt ihr meine ausführliche Meinung zu der Geschichte rund um die schwedische. Anwältin Charlotta und den CEO ihrer Gegenseite, Ignacio, lesen....

An dieser Stelle einen großen Dank an das Team des LYX-Verlages, dass mir den Titel zur Verfügung gestellt hat <3 


D E T A I L S

Buchtitel: Working Late

Autor*in: Helene Holmström

Verlag: LYX

Erscheinungsdatum: 26. Februar 2021

Preis: 14,00 Euro als Taschenbuch 

 

k l a p p e n t e x t

Charlotta Qvist gehört zu den besten Anwältinnen bei Svärd & Partner. Ihr größter Wunsch ist es, endlich Partnerin der Stockholmer Anwaltskanzlei zu werden. Und als eins der schwedischen Top-Unternehmen nach einem Unfall in einer Produktionsstätte angeklagt wird, ist das Charlottas Chance, ihrem ziel ein großes Stück näher zu kommen. Sie vertritt die Seite der Kläger, hat aber nicht mit der überwältigen Anziehungskraft zwischen ihr und Ignacio Vargas, dem CEO der Gegenseite, gerechnet. Charlotte weiß, dass sie alles verlieren könnte, und lässt sich für ihren Traum dennoch auf ein riskantes Spiel ein...

Quelle: Thalia.de

M E I N U N G 


Dieses Buch ist für mich die Definition von vielleicht-richtiges Buch zur falschen Zeit. Ich denke, ich hätte das Lesen von "Working Late" mehr genießen können, hätte ich es zu einem persönlich weniger stressigerem Zeitpunkt gelesen oder dann, wenn ich sowieso in einer New-Adult-Romance-Lesephase gewesen wäre. Dadurch, dass ich seit fast vier Monaten ausschließlich High Fantasy und non-fiction gelesen habe -mit Liebesgeschichten, die sich über viele Bände ziehen, Magie, Dramatik, phantastische Wesen und mehr... Liebe beinhalten- konnte ich mich mit Ignacios und Charlottas Geschichte nicht richtig identifizieren.

Damit sage ich allerdings nicht, dass ein anderes tolles New-Adult-Buch mich nicht trotzdem hätte in den Bann ziehen können; bei "Working Late" spielten zu viele Faktoren innerhalb der Geschichte eine Rolle, die mich einfach nicht komplett überzeugen konnten :( 

Ganz ehrlich? Ich mag es überhaupt nicht, so etwas zu schreiben. Ich weiß, wieviel Arbeit in einem Buch steckt und ich möchte nicht, dass meine Worte irgendjemanden angreifen - meine Meinung ist eine von vielen und jeder nimmt ein Buch und eine Liebe anders in sich auf <3 

 

Das Cover des Buches ist erst einmal wunderschön! Ich liebe es, wie die sanften Violetttöne und die Skyline von Stockholm miteinander verbunden worden, gemeinsam mit der cleanen Schrift wirkt das Buch sehr modern und trotzdem noch nach einem Liebesroman. 

 

Genauso sehr gefällt mir die Grundidee von "Working Late". Ein heikler, verzwickter Menschenrechtsfall im Zentrum der Öffentlichkeit und eine junge Anwältin, mit Ehrgeiz, die mit dem attraktiven CEO der Gegenseite konfrontiert wird... Dabei spielen außerdem noch zwei weitere Liebesdramen eine Rolle, die nicht im Klappentext erwähnt werden. Das ist einmal die von Carl-Adam, Charlottas bestem Freund und ebenfalls Anwalt bei Svärd & Partner, und Jack, einem Freund Ignacios, und von Dessie und Christopher, ebenfalls aus einmal dem Kanzlei-Lager und dem Lager der juristischen Gegenseite. ich mochte es von der Idee sehr, dass durch diese beiden Nebenstränge die Handlung weiter ausgeführt wurde, allerdings hat es sich teilweise ein bisschen erzwungen angefühlt. Beide Zusatz-Handlungen hatten keinen direkten Input in die Haupthandlung und existierten eher so nebenbei, hatten allerdings zu viel Zeit im Fokus, was mich persönlich sehr vom Hauptthema abgelenkt hat.

 

Das Hauptthema hierbei ist der Rechtsstreit zwischen Gaia, einem schwedischen Textil-Unternehmen, und den Klägern, die durch Charlotta vertreten werden. Zuerst hatte ich Angst, dass alles zu kompliziert wird, zu viel Anwaltssprache benutzt wird und ich irgendwann einfach "abschalte", das war allerdings nicht der Fall. Ich konnte dem Geschehen gut folgen, obwohl ich nicht alles immer zu 100 Prozent verstanden habe.

Hierbei entsteht allerdings auch mein erster Kritikpunkt: die Liebesgeschichte und deren Entwicklung er Protagonisten wurde viel zu sehr in den Hintergrund gerückt. Der Fall stand immer präsent im Vordergrund bis auf vielleicht zwei Kapitel, was einerseits zu erwarten gewesen war, aber irgendwann ein wenig ermüdend wurde.  Außerdem gab es auch keinen für mich erkennbaren Spannungsbogen, klar, da war der Rechtsstreit, aber der allein hat für mich nicht gereicht, um für die Chemie zwischen den Charakteren oder die Chemie zwischen mir und dem Buch zu erzeugen.

 

Aufgelockert wurde dies durch die Momente zwischen Charlotta und Ignacio. Das Picknick-Date zum Beispiel habe ich geliebt. Holmström versteht es, eine wunderbar locker-leichte und Stimmung zu erschaffen und schreibt absolut toll! Sehr bildhaft, aber nie überladen - es hört sich seltsam an, aber wenn ich ihren Schreibstil mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es "Frühling". Das Buch ließt sich wie ein warmer Frühlingstag :)  Ich konnte Stockholm förmlich riechen, mir die Kanzlei super vorstellen, genauso wie das beliebte Café "Riddaren".

 

Meine Begeisterung über den Schreibstil wird allerdings getrübt durch den männlichen Protagonisten. Mit ihm konnte ich durchgängig keine Bindung aufbauen, ich hatte keine Ansicht in sein Handeln und -obwohl es verständlich war- konnte ihn nie richtig nachvollziehen. Es scheint, als sie sein einziger Charakterzug seine Arbeit und sein Ehrgeiz. Zudem war er mir nie sympathisch, ich empfinde ihn als kurzdenkend und unemptahisch auf eine nicht sympathische, sondern unnahbare Weise (ja, unempathische Menschen in Büchern können mir sehr wohl sympathisch sein, hehe :)).

 

Ganz anderswo es mit der weiblichen Protagonistin Charlotta Qvist. Sie war wirklich toll und ein unglaublich komplexer, intelligenter Charakter mit sehr realistischen Makeln und einer nahbaren Vergangenheit. Ihre Art mit Problemen umzugehen, ihre Charakterentwicklung durch den Konflikt mit Oscar und ihrer Vergangenheit und ihren Ehrgeiz haben sie zu einer wunderbaren Protagonistin gemacht, über die ich gern weiterlesen habe. 

Leider hatten Ignacio und Charlotta überhaupt keine Spannung. Sie wirkten nebeneinander konstruiert, aber nicht wirklich "real". Ehrlich gesagt finde ich, Charlotta hätte jemanden besseres verdient :,) 

 

Die Nebencharaktere wie Dessie und Carl-Adam mochte ich auch sehr, deren beider Liebesgeschichten wirkten leider nur völlig deplatziert und hatten keinen Input in die Geschichte an sich.

 

Insgesamt ergibt das "nur" 2 Sterne für "Working Late", ich werde den folgenden zwei Bänden der Reihe trotzdem eine Chance geben, weil ich glaube, dass andere Charaktere vielleicht eine bessere Spannung aufbauen können und sich der Rest dadurch auch noch beim Lesen ergeben wird :)

 

stay safe


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